Medikamentöse Alternativen: Viagra® Generika
Viagra® (mit dem Wirkstoff Sildenafil) gehört zur Gruppe der PDE-5-Hemmer und ist ein bekanntes Mittel zur Behandlung von erektiler Dysfunktion. Suchst Du eine günstige Alternative zum Original Viagra®, kannst Du auf Generika mit dem Wirkstoff Sildenafil zurückgreifen.
Was sind Generika?
Generika sind Präparate, die den gleichen Wirkstoff wie das Originalpräparat aufweisen (im Fall von Viagra®: Sildenafil), allerdings unter einem anderen Namen, von einem anderen Hersteller vertrieben werden. Sie sind häufig günstiger als das Originalpräparat, da die Herstellung von Generika keine großen Entwicklungs- und Forschungskosten erfordern, die sich letztendlich auf die Produktionskosten auswirken. Generika unterscheiden sich vom Originalpräparat i.d.R. lediglich in der Zusammensetzung der entsprechenden Hilfsmittel (z.B. Farb- und Bindemittel). Hierauf sollten Allergiker und Personen mit Intoleranzen achten, um ungewollte Reaktionen zu vermeiden.
*Rezeptpflichtige Arzneimittel bedürfen einer ärztlichen Verschreibung.
**inkl. MwSt.
Andere PDE-5-Hemmer als Alternative zu Viagra®
Viagra® gehört zur Wirkstoffgruppe der PDE-5-Hemmer, die das Entstehen und Halten einer Erektion erleichtern. Zwar haben alle PDE-5-Hemmer den gleichen Effekt, also eine starke und längere Erektion zu begünstigen, aber sie unterscheiden sich neben dem Wirkstoff z. B. in der empfohlenen Dosierung, Wirkungsdauer und Zeit bis zur einsetzenden Wirkung. Welches Präparat für Dich am besten geeignet ist, hängt von Deinen individuellen Bedürfnissen ab und wird gemeinsam mit dem behandelnden Arzt / der behandelnden Ärztin entschieden.
Alternative PDE-5-Hemmer zu Viagra® (Wirkstoff Sildenafil):
Avanafil (Originalpräparat: Spedra®)
Tadalafil (Originalpräparat: Cialias®)
Vardenafil (Originalpräparat: Levitra®)
Wirkstoff | Sildenafil | Tadalafil | Avanafil | Vardenafil |
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Empfohlene Anfangsdosis | 50 mg | 10 mg* | 100 mg | 10 mg |
Maximale Dosis** | 100 mg | 20 mg* | 200 mg | 20 mg |
Zeitraum bis zur Wirkung | 60 min | 30 min | 15 - 30 min | 25 - 60 min |
Wirkungsdauer | 4 bis 5 h (8 bis 12 h bei Männern mit leichter bis moderaten ED) | 24 bis 36 h | 4 bis 5 h (8 bis 12 h bei Männern mit leichter bis moderaten ED) | 4 bis 5 h (8 bis 12 h bei Männern mit leichter bis moderaten ED) |
*bei gelegentlichem Gebrauch. Für die tägliche Anwendung wird eine Dosis von 5 mg empfohlen Hinweis:
**Dosisanpassung bei Nieren- und / oder Leberfunktionsstörungen erforderlich. Erlaubte maximal Dosis bei eingeschränkter Funktion in Klammern angegeben.
Andere medikamentöse Alternativen: Alprostadil
Im Gegensatz zu den vorgestellten Alternativen zu Viagra® ist Alprostadil kein PDE-5-Hemmer. Bei Alprostadil handelt es sich um eine künstlich hergestellte Variante des Hormons Prostaglandins E1 (PGE1), welches in der natürlichen Form im Gewebe vorkommt. Es erweitert die Gefäße, macht das Blut flüssiger und verbessert hierdurch die Durchblutung, vor allem in den kleineren Gefäßen. So kann mehr Blut in die Schwellkörper des Penis fließen.
Der Wirkstoff Alprostadil ist verschreibungspflichtig. Er wird nicht in Tablettenform, sondern als Gel, Creme oder Injektion angewandt.
Topische Anwendung
Ein Gel oder eine Creme, die Alprostadil enthält, wird auf die Penisspitze aufgetragen. Der Wirkstoff wird über die Haut aufgenommen und es kommt zu einer lokalen Gefäßerweiterung. Nach 10 Minuten nimmt die Durchblutung der Arterien zu und der Penis versteift(7).
M.U.S.E.-Therapie
M.U.S.E. (Medicated Urethral System for Erection) beschreibt die direkte Applikation von Alprostadil in die Harnröhre. Direkt nach dem Wasserlassen wird ein Stäbchen, das den Wirkstoff enthält, mittels eines Plastik-Applikators in die Harnröhre geschoben. Nachdem das Stäbchen in der Harnröhre ist, wird der Applikator wieder entfernt und der Penis mit der Spitze nach oben zwischen den Händen für mindestens zehn Sekunden hin und her gerollt, damit die Wand der Harnröhre den Wirkstoff aufnehmen und an das umliegende Gewebe verteilen kann. Durch die gefäßerweiternde Wirkung des Alprostadils tritt 5 bis 10 Minuten nach der Anwendung eine Erektion ein, die etwa 30 bis 60 Minuten anhält (8, 9).
SKAT-Therapie
Bei der SKAT-Therapie (Schwellkörperinjektionstherapie) wird eine Spritze Alprostadil direkt in den Schwellkörper des Penis inji*ziert. Die Wirkung ähnelt der M.U.S.E.-Therapie: Nach wenigen Minuten entsteht eine Erektion, diese hält 1 bis 2 Stunden an.
Da vor allem SKAT und MUSE invasiver als andere Potenzmittel sind, sind sie weniger beliebt. Diese Medikamente bieten sich vor allem bei Patienten an, für die klassische Potenzmittel nicht wirken, beispielsweise aufgrund von Nervenschädigungen (10, 11). Die SKAT-Therapie soll effektiver sein als die M.U.S.E und wird daher bei Therapieversagen als Alternative zu oralen Potenzmitteln oder der M.U.S.E verwendet (10).
Nicht-medikamentöse Alternativen zu Viagra®
Neben PDE-5-Hemmer wie Viagra® finden vor allem mechanische Potenzmittel zur Behandlung von Erektionsstörungen Anwendung. Am bekanntesten sind die Penispumpe und der Penisring.
Penispumpe
Die Penispumpe wird vor dem Geschlechtsverkehr oder auch einfach zum Training über den Penis gestülpt. Diese Vakuumpumpe erzeugt einen Unterdruck und fördert hierdurch eine härtere Erektion. Die Nachwirkungen der Penispumpe halten ca. 30 Minuten an.
Häufig reicht bei Erektionsstörungen die Verwendung einer Penispumpe nicht aus, um eine volle Erektion zu erreichen (6). Daher wird diese häufig in Kombination mit Konstriktionsringen (wie Penisringen) oder der Einnahme von PDE-5-Hemmern verwendet. Bei der Nutzung eines Penisrings wird vor der Entfernung der Pumpe der Penisring über den Ansatz des Penis gestülpt, um die Erektion weiterhin aufrechtzuerhalten.
Vorteilhaft, im Gegensatz zu einer medikamentösen Therapie, sind die geringen bis nicht vorhandenen Nebenwirkungen sowie die ausbleibenden Langzeitfolgen bei korrekter Nutzung des Hilfsmittels. Zusätzlich ist die Pumpe auf Dauer preislich wesentlich günstiger als Viagra® oder alternative PDE-5 Hemmer.
Zu bedenken ist allerdings, dass mit einer Penispumpe allein ein org*smus schwieriger zu erreichen ist und eine Ejakulation ggf. sogar blockiert werden kann. Außerdem kann eine Erektion nicht spontan durch sexuelle Erregung erreicht werden und dementsprechend ist die Penispumpe schwer spontan in das Liebesleben zu integrieren (6, 16).
Penisring
Der Penisring wird um den Penis oder hinter die Hoden angelegt und übt hierdurch Druck auf den Penis aus, wodurch wiederum der Blutfluss im erigierten Penis verlangsamt wird. Es entstehen längere und härtere Erektionen. Bei Männern mit erektiler Dysfunktion kann die alleinige Anwendung ggf. nicht ausreichen. Auch hier kann die gemeinsame Verwendung von Penisring und PDE-5 Hemmer, alternativ weiteren mechanischen Hilfsmitteln, erfolgversprechend sein.
Penisprothese
Die Penisprothese ist Mittel der letzten Wahl und wird in Betracht gezogen, wenn die anderen Behandlungsversuche nicht anschlagen oder keine ausreichende Wirkung erzielen. Bei der Prothese wird nicht der gesamte Penis ersetzt, sondern lediglich die Schwellkörper des Penis, in dem sich das Blut staut und zu einer Erektion führt. Am gängigsten und angenehmsten ist die hydraulische Prothese, da die Erektion damit nicht, im Vergleich zur rigiden und semirigiden Prothese, dauerhaft besteht (12).
Psychotherapie
Besonders bei jüngeren Patienten sind häufig nicht körperliche, sondern psychogene Ursachen Grund für die erektile Dysfunktion. Typischerweise treten die Probleme nur beim Geschlechtsverkehr auf, nicht aber bei der Masturbation.
In solch einem Fall wird die Problematik nicht mit Potenzmitteln behandelt, sondern alternativ mit einer psychologischen oder psychosomatischen Behandlung (13).
Natürliche Alternativen zu Viagra®
Natürliche Potenzmittel umfassen pflanzliche oder tierische Substanzen, denen eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt wird. Häufig enthalten sie Nährstoffe, die für die Durchblutung oder die Libido vorteilhaft sind und die sexuelle Funktion fördern können. Als pflanzliche Alternativen zu Viagra® werden u.a. Yohimbin und Ginseng diskutiert. Da sie natürlichen Ursprungs sind und keine relevanten Nebenwirkungen aufweisen, können sie ohne Rezept erworben werden.
Yohimbin
Yohimbin wird aus der Rinde des afrikanischen Yohimbe-Baums gewonnen. Es hemmt die Aktivierung von alpha – Rezeptoren und bedingt so eine Erweiterung der Blutgefäße der Haut und kann zu einer Erektion führen. Außerdem steigert es die Erregbarkeit des Nervensystems in der für die Erektion zuständigen Region.
Yohimbin bewirkt nicht direkt eine Erektion, sondern kann die Fähigkeit, eine größere und festere Erektion zu erhalten, steigern. Daher wird es i.d.R. nur bei milden Erektionsstörungen verwendet. Yohimbin wird über einen Zeitraum von 10 Wochen täglich eingenommen. Im Verlauf dieses Zeitraumes sollte eine Verbesserung erreicht werden. Die Meinungen zu Yohimbin sind kontrovers, so ist der genaue Wirkmechanismus noch nicht geklärt und es gibt im Gegensatz zu den anderen alternativen Potenzmitteln nur wenige Studien mit einer kleinen Anzahl an Probanden (14).
Ginseng
Ginseng ist eine Wurzel, die ursprünglich aus Asien stammt und in der fernöstlichen Medizin schon seit Jahrhunderten verwendet wird. Die in der Wurzel enthaltenen Ginsenoside sollen mehrere positive Wirkungen haben, dazu gehören die Stärkung des Immunsystems, die Verbesserung der kognitiven Leistung sowie mehr Energie im Alltag. Außerdem zeigt sich laut einer Studie bei Männern mit leichten bis mittelschweren Erektilen Dysfunktion eine leichte Verbesserung der erektilen Funktion und zusätzlich eine Zunahme der sexuellen Zufriedenheit (15).
Wichtig
Die Wirkung s.g. natürlicher Potenzmittel kritisch betrachtet werden, da wissenschaftliche Belege für deren Wirksamkeit fehlen. Natürliche Potenzmittel sind zudem kein Ersatz für eine medizinische Behandlung und damit keine besonders erfolgversprechende Alternative zu Viagra®.
Zusammenfassung
Es gibt zahlreiche Viagra® Alternativen, zwischen denen man wählen kann. Viagra® bzw. der Wirkstoff Sildenafil ist als Originalpräparat und in Form günstiger Generika erhältlich. Zudem gibt es weitere PDE-5-Hemmer, die sich je nach individuellen Bedürfnissen eignen können. Zu den nichtmedikamentösen Therapien zählen mechanische Behandlungen, z. B. mit Penispumpen und Penisringen, sowie pflanzliche Alternativen wie Yohimbin und Ginseng. Jüngere Männer mit Erektionsstörungen können vor allem von einer Psychotherapie profitieren, da Erektionsprobleme im jungen Alter häufig psychisch bedingt sind.